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Der Handelspreis für elektrische Energie entsteht in Deutschland an der European Energy Exchange, besser bekannt als „Leipziger Strombörse“. Aber wie funktioniert das eigentlich?
Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Das gilt auch für den Handel mit Strom und erst recht fürs Geschäft an der Börse. Ganz ähnlich einer Wertpapierbörse fungiert auch die European Energy Exchange (EEX) als eine Art Marktplatz, auf dem Überkapazitäten angeboten und bestehender Bedarf eingekauft wird. Als elektronischer Handelsplatz für Energie und energienahe Produkte hat sich die EEX seit ihrer Gründung im Jahr 2002 zur führenden europäischen Energiebörse entwickelt. An den Märkten der EEX sind mehr als 230 Handelsteilnehmer aus 24 Ländern zugelassen, darunter Energieversorger, Stadtwerke, Industrieunternehmen, Energiehändler, Broker und Banken.
Gehandelt wird Strom an der Leipziger Börse auf zweierlei Arten: als Spot- und als Termingeschäft. Im Spotmarkt werden kurzfristige Geschäfte geschlossen. Börsenteilnehmer können in diesem Rahmen plötzlich auftretende Energieengpässe ausgleichen und Überschüsse abstoßen. Kurze Vertragslaufzeiten können Preisschwankungen nutzen, bieten aber langfristig keine Garantien.
Im Terminmarkt decken die Teilnehmer ihren langfristigen Bedarf und sichern ihre Grundversorgung für Monate oder auch Jahre. Sie sind dann allerdings auch auf lange Sicht an den vertraglich vereinbarten Beschaffungspreis, der sich am Spotmarkt orientiert, gebunden. Einer der Gründe, warum sinkende Strompreise nicht unbedingt bei den Verbrauchern ankommen.
Der durch die Handelsaktivitäten beeinflusste Physical Electricity Index, kurz: Phelix, ist maßgeblich für den Strompreis. Tagesschwankungen von mehreren hundert Prozent sind durchaus üblich, und die erneuerbaren Energien haben darauf erstaunlichen Einfluss: Decken konventionelle Kraftwerke durch ihren kontinuierlichen Betrieb die Grund- und Spitzenlastversorgung, kann die zusätzliche Einspeisung beispielsweise von Solarstrom an sonnigen Tagen, an denen nur wenig Strom verbraucht wird, dazu führen, dass das Angebot die Nachfrage übersteigt. In der Folge sinkt der Börsenpreis, bisweilen sogar unter Null. In diesem Fall müssen Stromanbieter Prämien zahlen, um überschüssige Energie loszuwerden. Bei Redaktionsschluss erreichte der Phelix übrigens ein nahezu historisches Tief, mit 2,6 Eurocent/kWh. Der von der EEX ermittelte und veröffentliche Strompreis ist der Großhandelspreis, also der für die reine Handelsware Strom. Steuern, Abgaben und Netzentgelte sind darin nicht enthalten. Nach Auskunft der EEX macht er etwa 1/4 des Endkundenpreises aus. Demzufolge hätte die Autorin dieses Beitrags Anfang März 2015 für ihren Haushaltsstrom 10,4 Eurocent pro Kilowattstunde zu zahlen. Es wäre schön, denn tatsächlich ist es weit mehr als das Doppelte.
Dafür gibt es neben der erwähnten langfristigen Bindung der Stromversorger an preislich ungünstige Lieferverträge noch einen weiteren Grund: Lediglich ein Bruchteil des Gesamthandelsvolumens für Strom wird an der Börse umgeschlagen. Im Jahr 2013 waren es knapp 20 Prozent. Das Gros der Geschäfte wird im so genannten OTC-Handel getätigt. OTC steht hier für Over The Counter, also „über den Ladentisch“ und bezeichnet außerbörsliche Geschäfte im direkten Kontakt zwischen Stromerzeugern bzw. -händlern und -abnehmern. Dem OTC-Handel liegen in der Regel allerdings die Börsenpreise zugrunde.
An diesem Punkt gerät die Leipziger Strombörse bisweilen in die Kritik, weil auf dem elektronischen Marktplatz eben nur eine verhältnismäßig kleine Anzahl von Marktteilnehmern agiert, für die es insofern einfach wäre – mit zwar verbotenen Absprachen – die Preise in ihrem Sinne zu beeinflussen.
Strombörsen wurden in Folge der Liberalisierung der europäischen Strommärkte ins Leben gerufen, um Vertragsabschlüsse zu marktgerechten Preisen zu ermöglichen. Die heutige EEX in Leipzig ging aus der Fusion der im Jahr 2000 gegründeten Frankfurter EEX und der Leipziger Power Exchange hervor. Sie wird als Aktiengesellschaft privatrechtlich geführt und unterliegt dem deutschen Börsengesetz. Das Handelsvolumen für Strom aus Spot- und Termingeschäften lag im Jahr 2013 bei 1 609,9 Terawattstunden.
Foto: © Cardaf / Shutterstock.com
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